Auch Männer sind eitel
Böser, großer Mann
Eindrücke eines Tages
Ein Schnabeltier im Schrank
Ein übles Weihnachtsverbrechen
Ein übles Weihnachtsverbrechen Teil 2
Ein übles Weihnachtsverbrechen ( Teil 3 )
Eisschmetterling
Farben des Lebens
Für Donald
Für Uwe
Gedanken im Gewitterregen
Herbstlied
Ich kann nicht sagen, dass ich dich liebe
Nornen-Plagen
Ode an eine besondere Geliebte
Osterlamm
Schokoladenseiten
W a ( h ) r
Zeit zwischen gestern und heute
W a ( h ) r
© Sanguis Draconis 21.02.2003
Was war, war! zurück zum Gedichte-Index ************************************** Eisschmetterling © Sanguis Draconis 27.03.2003 Silberne Knospen frieren Seidene Flügel erstarrt in eisiger Nässe. Bleigraue Wolkenberge verweigern Kurz vor dem Glasbruch Eiskristalle schmelzen, Ungebundenes , wärmendes Licht, Starre Demut kehrt zurück in`s Leben.
War es wahr?
Was war wahr?
Was ist, ist!
Ist es wahr?
Was ist wahr?
Was wird, wird!
Wird es wahr?
Was wird wahr?
Wahr war wahr!
Wahr ist wahr!
Wahr wird wahr!
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in der frostigen Morgenluft.
Eiskristallüberzuckert.
Dazwischen unbeweglich ein Schmetterling.
Unbeweglichkeit,
Marmor gewordener Puder.
Todeshauch nascht an dir.
Glasflügel, Glaskörper, Glasträume.
deinem Retter den Weg.
Ganz tief innen letzter Kraftfunke,
sehnendes Warten,
träumen und dulden,
vernichtungsergeben.
spaltet
der Wind die Totenbegleiter,
entfacht
den rettenden Strahl.
tropfen verwandelt von schiefen Zweigen.
Der dunkle Wald atmet vorsichtig
den ersten Dunsthauch aus.
zuckender Stromschlag in deinen Flügeln.
Kristallener Puder trocknet
zum schönsten Gemälde der Natur.
Du flatterst auf,
suchst im neuen Tag
die wärmende Vollendung deiner Seele.
gewidmet für Angel
Künstler unbekannt
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Auch Männer sind eitel
© Sanguis Draconis 03.02.2003
Ein Mann, der hat Geburtstag heut,
doch glaub ich nicht
dass dieses ihn jetzt freut,
vielmehr ein Tief ist jetzt in Sicht.
Die Jahre kommen, weilen, gehen,
Man(n) nimmts in Kauf,
und Man(n) muß sehen
ein Zipperl hier, ein Zipperl dort,
Man(n) schimpft, moniert und leidet fort.
Kann sichs jetzt selbst kaum recht noch machen,
entdeckt im Spiegel viele Sachen.
Was machen hier da nur die Frauen?
Sie cremen fleißig,
was sich nun auch Männer trauen.
Ein Fältchen hier, ein Fältchen da,
ne Creme kommt drauf
--sie sind noch da--
Man(n) prüft genauer, windet sich
Verdreht die Augen,
--fürchterlich--
Das müßte doch viel besser sein,
die Creme war schlecht wie alter Leim.
Der Trulla vom Kosmetikstand
blas ich den Marsch
--null Sachverstand--
Ich hab mein gutes Geld gegeben
Die Creme muß wirken,
so ist das eben.
Man(n) seufzt und klappt den Spiegel zu
Der Frust ist da, Man(n) geht zur Ruh.
Im Bett der Schlaf nicht kommen mag,
die Oma hat zur Mam gesagt:
Ne Gurke drauf und 5 Pfund Quark
Die Haut lebt auf und wird ganz stark.
Das Licht geht an , der Kühlschrank auf,
mal sehen, was hab ich denn im Haus?
Ah, siehe da, ein Gürkelein,
wo ist der Quark, er muß da sein!
Verflixt nochmal,
-- ein bisschen alt--
doch ist er wenigstens schön kalt.
Man(n) latscht gebückt ins Badezimmer,
schaut in den Spiegel,
--es wird schlimmer--.
Urplötzlich der Gedanke sticht,
das nächste date, das ist in Sicht.
Was wird die Liebste denn nur sagen?
Nun gut, der Quark ist aufgetragen.
Das Messer schnippelt allzufein
Die Gurk` in Stückchen, winzig klein.
Der Spiegel zeigt ein Ungeheuer,
weiß-grün, naja, es war nicht teuer!
Mit warmen Wasser kommt die Pampe
Herunter von der Nasenrampe.
Ein Blick zum Spiegel lohnt sich jetzt
Das Liebchen hätt dich nie versetzt.
Was sollen denn nur die Gedanken,
die Falten halten sich in Schranken.
Ein Mann, der darf auch eitel sein,
das Ego braucht den schönen Schein.
Ich wußt es ja doch immer schon,
der Pflege Müh, das ist der Lohn.
Und dann noch Omas Hausrezepte,
der abgekochte Saft der Klette
gibt unwahrscheinlich zarte Haut.
Wenn dann die Weiberwelt gar schaut,
nen Purzelbaum das Ego schlägt
die Jährchen, die sind abgesägt.
Zufrieden steigt man in sein Bett,
das nächste Jahr, das wird ganz nett.
Nun ja, vielleicht was andres cremen
zur Not kann Man(n) den Quark ja nehmen.
Das Liebchen kommt erst Freitag wieder,
bis dahin sind gestärkt die Glieder,
die Haut ist sowieso sehr schön,
nun woll`n wir mal ins Traumland gehen.
Was ficht mich an das neue Jahr,
ich lebe wie es immer war.
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Osterlamm
© Sanguis Draconis 15.04.2003
oo
o~~~~o
o~~~~~~~o
o~~~~~~~~~o
o~~~Das~~~~o
o~Osterlamm~~o
o~~schweigt.~~~o
o~~~Warum~~~~o
o~~beunruhigt~~o
o~~~mich das~~o
o~~~so?~~~~o
o~~~~~~~o
ooooo
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© Sanguis Draconis 25.06.2003
Hallo, mein Freund, ich wollte dir danken,
die Zeit ist reif dafür, schon lang.
Deine Hilfe kannte niemals Schranken,
oft war dir auf diesem Weg ganz bang.
Am schwärzesten meiner Tage warst du bei mir,
hast mich am Leben gehalten, hab Dank dafür.
Du hast mit mir die Heimat verlassen,
du lebst dein Leben, ich lebe meins,
doch das Schicksal mit seinen winkligen Straßen
schweißt uns zusammen, der Weg wird eins.
Wir haben geweint, gezecht und gefeiert,
die Nacht so oft zum Tage gemacht.
Haben fremde Gefilde erkundet,
gelitten, gestritten , gelacht.
Mein Freund, ich wollte dir danken
Für deine Hilfe, die du mir gibst.
Wenn Zweifel mich klammern mit ihren Pranken,
ich weiß, dass du sie besiegst.
Wir sind wie Brüder im Leben verbunden,
ich würde sterben, wenn`s dich nicht mehr gibt.
Du lindertest all meine Wunden,
ja Freund, ich bin der , der dich liebt
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© Sanguis Draconis 21.07.2003
Kleines Herz, das schlägt so dröhnend,
schlimmer, böser Hammertakt.
Körper ist aus Stein gemeißelt,
will verschmelzen mit der Wand.
„Nein, bin nicht da, s`gibt mich gar nicht,
ich habe Angst, geh doch vorbei.
Du bist so groß und ich so winzig,
es springt mir gleich mein Herz entzwei.“
„Hab keine Furcht vor mir, mein Kleines,
will dir doch nichts böses tun.
Möchte nur die Stelle richten,
wo du jetzt geruhst zu ruhen.“
„Sei so gut, verschon mich bitte,
denk an meine Kinderlein.
Ich sitze hier auf meinem Nachwuchs,
werden bald schon flügge sein.“
„kleine Amsel, sei doch ruhig,
keine Panik, bin gleich weg.
Seh` es ein, laß dich in Frieden,
sonst stirbst du noch vor lauter Schreck.“
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© Sanguis Draconis 20.08.2003
Oh goldene Sonne, lass deine milden Strahlen
nur scheinen auf mein Haupt und weiter gleich ins Herz.
Wenn ländlich Mühlen Korn um Korn nun mahlen
die Tage kürzer werden und die Sehnsucht schmerzt.
Wenn Nebelfräulein tanzen ihren weißen Reigen,
Musik erklingt in mir wie immer nur im Herbst,
dann will mein Herz die Freude mit mir teilen
vertrieben ist für kurze Zeit der Schmerz.
Die Bäume in den schönen bunten Kleidern,
wie lieb ich ihre wunderbare Pracht,
kein Kaiser könnte reicher werden
wie ich durch ihre Farbenmacht.
Wenn Leben sich zur Ruhe legt,
die letzten Früchte wunderbar gebiert.
Aufatmend geht den Gang , der alles auf der Welt bewegt
und leicht und frei sich selbst in Schlummer führt.
Dann seh´ ich Vögel dort in hehren Scharen
gen Süden ziehen wie Jahr um Jahr.
Sie, die des Sommers Boten waren,
am Himmel Spuren ziehn wie Feenhaar.
Gelobter Herbst, wie hab` ich dich erwartet,
wenn endlich meine Last wird klein.
Du gibst mir wieder Luft zum Atmen
Bist Freund mir, Gaukler und Begleiter
und wirst in meiner Seele immer sein.
Herbstlied
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© Sanguis Draconis 01.09.2003
Die Birken wiegen sich im aufkommenden Wind. Urplötzlich herrscht Stille im Wald.
Ich stehe am Fenster im Dachgeschoss eines alten Hauses, knapp unter der löchrigen Dachrinne.
Erste Tropfen fallen in die Schwüle des Tages. Es werden immer mehr. Die Dachrinne gibt ein seltsames Geräusch von sich, es fängt zu glucksen an. Auf das gegenüberliegende Hausdach trommeln inzwischen die Tropfen, prallen wieder zurück, und werden von einer Windböe seitlich vor sich hergetrieben. Es sieht aus wie das Strickmuster auf einem alten angerauten Pullover. Irgendwie erweckt dieser Anblick gedanklich Ähnlichkeiten mit dem Leben: Wir lassen uns auch antreiben, die einen mehr, die anderen weniger.
Noch tröpfelt die Dachrinne ihre ungeliebte Fracht an mir vorbei. Der Regen schwillt an, so wie unsere Sorgen, Verpflichtungen und Ängste im Laufe des Lebens anschwellen und kein Ende in Sicht ist.
Eine Eberesche scheint sich zu schütteln durch die auftreffenden Tropfen, die teilweise von den Blättern zurück hüpfen, teilweise daran herabgleiten, sich lösen, und das Blatt wieder in seinen natürlichen Wuchs schnellen lassen.
Kann es sein, dass mir der Baum zuwinkt?
Ich verscheuche diesen Gedanken.
Mitlerweile kann die Regenrinne die Wassermassen nicht mehr bändigen. Das Wasser schwappt wellenartig über und hinterlässt auf meinem Gesicht und meinem Oberkörper Spuren, die wie Tränen an mir herabrinnen.
Vielleicht sind es die ungeweinten Tränen und die Natur holt sich jetzt das Recht, das ich ihr verweigert habe.
Auf der Wiese nicken die Grashalme und Kleeblätter mir zu, als ob sie meine Gedanken gelesen hätten. An manchen Stellen kann der Lehmboden das Wasser nicht mehr aufnehmen. Es bilden sich zunächst Badeseen, dann Weltmeere für Ameisen und andere Kleininsekten. Alles eine Frage der Perspektive.
Irgendwann wird das Wasser versickern, so wie die vielen Tränen, die auf der Welt jeden Tag vergossen werden.
Der Regen lässt langsam nach, um nur Sekunden darauf wieder in voller Stärke vom Himmel zu rauschen. Die Dachrinne gibt ein Stück neben meinem Fenster vollends ihren Dienst auf, ein Teil davon bricht nach unten weg und an einer seit langer Zeit schon vorhandenen grünen Spur fließt das Wasser kaskadenartig die Wand hinab, so wie manchmal Gefühle sich oft nach jahrelangem Warten ihre Bahn brechen und alle Dämme sprengen.
Es blitzt und donnert fast genau senkrecht über mir. Gewalten werden freigesetzt, die sich kein Mensch vorstellen kann. Der Himmel scheint diese unselige Welt zermalmen -, den Zorn eines höheren Wesens auszuspucken -, und alles vom Erdboden vertilgen zu wollen, was die Naturgesetze immer wieder so empfindlich stört.
Irgendwann scheint der Zorn zu verrauchen und die Schleusen dieses dunkelgrauen, an manchen Stellen grünlich gefärbten Himmels schließen sich langsam. Die Tropfen werden immer durchsichtiger, bis sie nur noch zögernd heruntertröpfeln, als wäre ihnen der vergangene Zornesausbruch etwas peinlich. Die Luft ist rein, klar, würzig. Es riecht nach Nadelholz. Befreit kann ich durchatmen. Es ist ein Gefühl, wie wenn im Moment alle Widrigkeiten des Lebens fortgespült wären.
Die zerfaserte , zerklüftete Wolkendecke reißt auf , helle Sonnenstrahlen spitzen verschämt herunter. Immer mehr dringen durch und ganze Bündel gleißenden Lichts lassen das Hausdach gegenüber spiegeln in seinem nassen Gewand. Es steigt Dampf auf durch die plötzlich einsetzende Verdunstung, so als ob ein gnädiges Schicksal verhüllen möchte, was die Sonnenstrahlen ans Licht bringen.
Ich frage mich, wie lange wohl diese schöne Wetterphase anhalten wird. Wann werden die Elemente wieder wüten? Nun, der Kreislauf des Regens wird sich noch einige Generationen wiederholen, bevor der letzte Tropfen auf die dann wohl öde Welt fällt.
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© Sanguis Draconis 13.09.2003
Morgendämmerung
nebelverhangen der Berg
Tautropfen glitzern
***
Mittagshitze drückt
lachende Mädchen im Teich
Seerosen schaukeln
***
Abenddämmerung
roter Sonnenuntergang
friedvolles Schweigen
***
samtglänzende Nacht
Träume wehn zum Firmament
Liebende sind eins
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© Sanguis Draconis 24.09.2003
Violett – geheimnisvoll, andächtig – wie Magie und Glaube
Blau – klar, hell – wie Himmel und Taube
Rot – leidenschaftlich, bohrend – wie Liebe und Sorgen
Orange – optimistisch, frisch – wie Jugend und Morgen
Gelb – heiter, fröhlich – wie Sonne und Leben
Grün – sanft, friedlich – wie Hoffnung und Streben
Braun – ernst, bodenständig – wie Stimmung und Kraut
Weiß – leer, rein – wie Papier und Braut
Grau – friedlich, einfach – wie Eule und Brot
Schwarz – ewig, verloren – wie Verzweiflung und Tod
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Zeit zwischen gestern und heute
© Sanguis Draconis 18.11.2003
Dämmerung, das Heute noch weit,
gestrige Sorgen im Schlaf der Unendlichkeit.
Trunken vom Traum räkelt die Seele sich,
beschaulicher Morgen, bin erwacht durch dich.
Zeit zwischen gestern und heute schwebt,
ein hauchzarter Anklang von Ewigkeit entsteht.
Noch ruht das Tagwerk still in der Stadt,
noch werden nur die Geister verjagt,
die die Träume der Lebenden quälen und plagen
von den Menschen, die „guten Morgen“ sagen.
Rotgolden erwacht schließlich auch das Licht
Weiß um den Morgen, gut oder nicht.
Verscheucht noch die letzten Traumgespenster,
steigt hoch und höher, durchstrahlt das Fenster.
Versucht die Seelen zu erreichen
um gestern und heute ganz anzugleichen.
Inspiriert durch und gewidmet für Angel
Nornen-Plagen
© Sanguis Draconis 10.03.2004
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Farben des Lebens
Eindrücke eines Tages
Gedanken im Gewitterregen
Böser, großer Mann
Was soll ich klagen? Ich muss es nehmen wie es kommt.
Es ist des Schicksals unabänderliches Weben,
das seit Äonen alle Menschen gleichermaßen trifft
und ihnen oft die Freud´ verdirbt am ird´schen Leben.
Doch halt! Was sag´ ich hier? Kann dies denn wirklich sein?
Mir kommen immer öfter Zweifel an der Wahrheit dieses Satzes.
Wer nimmt sich nur das Recht und greift oft ein
in meine eigne Suche nach dem Sinn des Lebensplatzes?
In der Vergangenheit wars Urd, die Norne der gelebten Leben,
die sich seit jeher unverschämt in meine Angelegenheiten mischt.
Verdandi ist´s, die Schicksalsgöttin heute hier und jetzt,
die alles macht, dass meine Selbstbestimmung in diesem Leben bald verlischt.
Und dann noch Skuld, will sie mit zarten Händen meine Zukunft stark verbiegen,
doch lasse ich´s auf keinen Fall noch länger zu.
Ich werd mein Leben in die noch nicht bewährten eig´nen Hände nehmen,
dann hab ich endlich vor den wankelmütig´ Nornen meine Ruh.
In einem großen Topf gesammelt, werf´ ich die drei nun über Bord
und such´ mit meinem Lebensschiff den neuen Kurs an Land.
Ich meld´ mich an in Moiras schaurigschöner Fatumswerkstatt,
zum Flechtkurs für mein eignes, wunderbares Schicksalsband.
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Ich kann nicht sagen, dass ich dich liebe
© Sanguis Draconis 16.02.2003
8 Wörter, Langeweile und der Plan
den Platz ganz einfach mal zu tauschen.
Sie lösten sich vom Untergrund
man hörts im Umschlag rauschen.
Der kleine Brief ist zugestellt
wird voller Freud` genommen.
Das Mädchen lacht und denkt bei sich
er wird vom Liebsten kommen.
Sie reißt ihn auf und liest mal wieder
der Liebe Worte süßer Klang,
Beim letzten Absatz sinkt sie nieder
wie ist ihr doch im Herzen bang.
„Ich kann nicht sagen, dass ich dich liebe“
was schreibt er nur, oh weh, oh weh.
Ich dacht`, er liebte mich von Herzen
welch Unglück, das ich nicht versteh!
Ein kleines „s“ mit Apostroph
versteckt sich unterdessen frech
Im Umschlag drin und will nicht raus
da hat das Mädel leider Pech.
„Ich liebe dich, dass ich`s nicht sagen kann“
stand eigentlich geschrieben,
doch wenn die Wörter Urlaub machen,
ist manches auf der Streck` geblieben.
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© Sanguis Draconis 20.02.2003
Ich gönn mir eine farbige Unterbrechung des Alltags.
In Gedanken sehe ich noch die nächtliche Milchstrasse vor mir,
und stell mir vor, wie friedlich es doch auf unserem Nachbarplaneten wäre.
Ich rufe nach meiner Liebsten,
sie ist die zarteste Versuchung, die ich kenne.
Mann, es ist schon nach 8 Uhr.
Der Kleinste sitzt in der Ecke und spielt mit Legobausteinen.
Die Tochter versucht sich an einem japanischen Geduldsspiel.
Plötzlich meutern die zwei wie in diesem alten Seefahrer-Film.
Die Kleine wirft ihre Stäbchen wie Geschosse durchs Zimmer.
Es gibt Streit, wer die Eichhörnchen füttern darf .
Ich greife durch und erzähle den Kids was von körperlicher Betätigung und alten Zeiten.
Das auch noch, meine Liebste fordert von mir einen eisernen Liebesbeweis.
Sie hat mich letztens heftig mit unserer schwarzen Nachbarin knutschen sehen.
Ich sag tausendmal : ja, ja, ja.... ich liebe dich,
du bist meine Märchengestalt in Karamel.
Für dich würd ich kleine Berge versetzen
und ich sag dir ganz lieb: Dankeschön
Nun, als alter Schokoladenkenner hätte ich natürlich in unserer hektischen, immer schneller werdenden Zeit diese Story auch viel kürzer erzählen können:
Lila Pause
...Milky Way
......Mars
.........Mon Cheri
............Milka
...............After Eight
..................Duplo
.....................Mikado
........................Bounty
Mozartkugeln
...Nuts
......Ritter Sport
.........Ferrero Küsschen
............Negerküsse
...............Yes
..................Toffi Fee
.....................Montelino
........................Merci
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Für Donald
Du träumst vom Reichtum, von Geld und Glück.
In deiner Hängematte willst du auch ein Stück
vom großen Kuchen, der sich Leben nennt.
Es ist doch typisch, dass du dich verrennst
in deinem Eifer, was zu werden, was zu sein.
Und außerdem, was ist mit Daisylein?
Sie geht mit Gustav tanzen, ist doch klar,
du ziehst den kürz`ren, wie es immer war.
Die Neffen trampeln auf den Nerven rum,
hör nur, jetzt fällt die Bodenvase um,
denn diese kleinen Monster spielen Krieg,
gönnen dir nicht das kleinste Stückchen Sieg.
Ewige Schulden , verdammt zum Talerputzen
in Bergen aus Gold, doch ohne Nutzen
liegt all die Pracht hier dumm herum,
für`s Nichtausgeben machst du den Bürzel krumm.
Seit ewiger Zeit in Dago`s strenger Knute,
nicht mal der gute Wille schlägt zu Buche.
Doch halt, verzeih, dass ich es ganz vergaß,
einen Helden gibt es, namens Phantomias.
Der zwingt die Schurken in die Knie
und ist auch sonst so irgendwie
das Gegenteil von Donald Duck,
nur, dass ich eben beide mag.
Den Looser, den Verlierer, den verehr ich!
Kein and`rer Enterich ist so cholerisch.
Trotz deiner vielen weit verschrie`nen Fehler
lieb ich an dir doch jede einzel`ne Feder.
Du hast ein Herz aus Gold und krumme gelbe Füße,
`nen großen Schnabel und `ne verrückte Zirbeldrüse
die deine Wutanfälle immer wieder lenkt,
und doch hab ich dir etwas ganz geschenkt:
mein Herz und viele Stunden eifrigen Lesens.
Bin groß geworden mit den Facetten deines Wesens,
hab über deine Späße so gelacht,
hast mir geholfen über manche schwarze Nacht.
Du warst mir jahrelang ein wirklich treuer Kamerad
mit deiner lieb-cholerisch-megafaulen Art.
Du hast mir beigebracht was wirklich zählt im Leben:
Nicht Geld noch Gut, noch alles danach Streben.
Es ist die Herzensgüte, die alleine zählt.
Donald Duck - mit der gehört dir doch die ganze Welt.
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© Sanguis Draconis 29.12.2003
Weich und dennoch fest schmiegst du dich an mich.
Deine Berührung ist zärtlich, sanft, ich liebe dich.
Du verwöhnst mich mit all deinem Können,
werd` mir nichts anderes mehr gönnen.
Geboren wurdest du im Wald.
Nach vielen Leben bekamst du deine jetzige Gestalt.
Zart wie ein Elflein und fest wie Stoff
ist deine Haut, ich jedes mal hoff `.
Du bist mir zu Diensten, Geliebte mein,
erfüllst meine Wünsche, willst bei mir sein.
Erniedrigst dich selber, gibst dein zartes Leben,
gehst in den Tod , so bist du eben.
Du hast dir ein nasses Grab gewählt
Du weißt ja: nichts auf der Welt, das ewig hält !
Meine Liebe flattert zur nächsten weiter,
vergessen bist du als Lebensbegleiter.
Die nächste bietet sich willig an,
dass man so gar nicht widerstehen kann.
Für dich wurden eigens Häuser gebaut,
du bist meines innersten Urtriebs Braut.
Einmal benütz, so werf´ ich dich fort,
in diesem Haus, an deinem Ort.
Und weht mir dein Leichengeruch um die Nase,
dann geh` ich in die ganz harte Phase:
betätig` den Drücker und du bist weg,
mein Klopapier, ein Lebenszweck.
Ode an eine besondere Geliebte
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Ein Schnabeltier im Schrank
Sanguis Draconis © 26.10.2004
Ein Schnabeltier, das wütet hier
im Schrank, es will zwei Humpen Bier.
Und frag mich nicht, wie das so kam
dass jenes Viech, so gar nicht zahm
in meinem Schrank sich hat versteckt.
(es hat die Kleidung nicht verdreckt)
Es pumperte von innen laut,
mein Herz, das sprang fast aus der Haut,
Ich fragte sorgsam leise an,
was ich denn für es machen kann.
Die Antwort war, ihr wisst es schon:
Zwei Bier will ich als Dichterlohn.
Ich eilte flugs, das Bier zu holen
da hauts mich plötzlich von den Sohlen.
Das Schnabeltier, von links her kreuzt
und hat sich in ein Hemd geschneuzt
aus meinem Schrank, man glaubt es kaum,
ich wähnt' mich schon im falschen Traum.
Wütend stellt' ich's gleich zur Rede
und ich sagte: „alter Schwede,
weißt du, wo du grade hinrotzt?“
Schnabeltierchen dann zurückmotzt:
„Vor Stunden schon das Bier bestellt,
glaubst du denn ernsthaft, mir gefällts,
so lange dort im Schrank zu hocken,
bei Unterhosen, -hemden, Socken?
Zur Bekräftigung des ganzen,
tat es einen Walzer tanzen
durch meine Küche und die Diele.
(und kuckte auch mal in die Miele)
Da rein es dann das Schneuztuch stopft,
und mit dem Schwanz am Boden klopft.
Ich eile schnell wie nie zuvor
in´ Keller wie ein armer Tor.
und schaffe endlich Bier heran
das man ganz herrlich „gabeln“ kann.
Denn Bier, das wird von Schnabeltieren
ganz sittsam mit den „Vordervieren“
aus einem Schälchen nicht gelöffelt
und auch mit Schnabel nicht gesöffelt,
stattdem grazil und mit der Gabel
sich einverleibt in seinen Schnabel.
Wie das nun geht, ich weiss es nicht
und nun ist Schluss mit der Geschicht´.
Inspiriert zu diesem Faxentext hat mich ein sehr passendes Bild von einem Schnabeltier,
das gerade genüßlich sein Bier gabelt:
Wenn ihr mehr von I.Astalos ( Jawohl, DER Zeichner vom Kult-heft MAD )
sehen wollt, dann müßt ihr
hier klicken
Dort gibts auch vom Betreiber der Seite,
DeGie
weitere Schnabeltiergedichte
und andere lustige Texte
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Ein übles Weihnachtsverbrechen
Der Weihnachtsmann verlor die Mütze,
vor seiner Werkstatt in der Pfütze.
Es leuchtet rot, weit in die Ferne,
ein Hase sah´s, der ach so gerne
den Anarchisten hing heraus,
er mochte nicht den Nikolaus.
Um sich zu leicht nicht zu verraten
zieht dann der üble Hasenbraten
´ne Maske um die Ohr´n, die schlappen
und welche aneinander pappen.
Und im Gemüt sind von der blanken,
der Wut beseitigt alle Schranken.
Ja, diese pudelnasse Mütze,
die will der böse Hasenfritze
um jeden Preis sein eigen nennen,
er muss nur schnell zur Pfütze rennen.
Er hebt sie auf, (man hört es läuten)
erfreut, die Felder auszubeuten
auf denen die Geschenke reifen.
(denn die begehrt er abzugreifen)
Dazu braucht er den Weihnachtsschlitten,
der ist geparkt nach alten Sitten,
ganz hinten drin im Rentierställchen.
(Ganz plötzlich juckt ihm eins der Bällchen)
Er kratzt sich flugs und sprengt die Kette,
der Stalltür mit `ner Glaspipette,
in welcher Säure. (ganz die reine)
Im Stall setzt er dann so zum Scheine
die Mütze auf zu Täuschungszwecken,
denn heuer will er ums Verrecken
dem Weihnachtsmann die Tour versauen.
Jetzt endlich geht´s ans Schlittenklauen.
Das Rentier mit der roten Nase
entleert grad schnaufend seine Blase
und guckt ihn ganz entgeistert an,
DAS ist doch nicht der Weihnachtsmann.
Der Hase nun mit viel Getöse
spannt an und gibt sich keine Blöße.
Seit Ostern hart geprobt wie Sau
kennt lang er jeden Griff genau.
Der Schlitten fliegt nur wenig später,
entführt von unserem Übeltäter
auf die Geschenkefelder weiter.
(Der Hase ist im Herzen heiter)
Er erntet ab ganz schnell die Gaben,
und packt sie alle auf den Wagen.
Danach er schwebt recht froh nach Hause
und gönnt sich fröhlich eine Brause.
Der Weihnachtsmann erhält am Morgen
´nen Brief zu seinen anderen Sorgen.
Was drinnen steht? Ein starkes Stück:
hättst gern den Schlitten du zurück,
so schick mir bis zur Weihnachtsfeier
ganz einfach zwei Millionen Eier!
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Ein übles Weihnachtsverbrechen ( Teil 3 )
Der Nikolaus, ganz gramgebeugt
schlurft heimwärts just am Morgen.
Er denkt an Rudi und den Rest
der Rentierschar und macht sich Sorgen.
Zuhause dann, da grübelt er
warum der Hass vom Hasen.
Sein Elfchen liegt noch fein im Bett,
er lässt sich einen blasen.
Urplötzlich hat er DIE Idee,
er schiebt das Elfchen fort,
springt aus dem Bett und schreitet schnell
an einen ganz besonderen Ort.
Es ist das Briefarchiv im Keller,
wo seit, so lang es Wünsche gibt,
die Weihnachtslisten aufgehoben.
( Ein Ort, den Niko wirklich liebt. )
Es sind die Wünsche aller Wesen,
egal ob Mensch, ob Gnom, ob Tier,
hier müsste sich was finden lassen,
der Schlüssel zu des Hasen Gier.
Die Wut steigt wieder hoch im Niko,
als er an dies Verbrechen denkt.
Er sieht im Geiste Hasenbraten
mit dunkler Soß´ in Bier geschwenkt.
Er schnauft tief durch um ruhig zu werden
und wühlt sich durch in jedem Sack,
flucht innerlich auf diesen Saustall,
und nimmt sich vor, dann dieses Pack
von Wichteln sich zur Brust zu nehmen,
dass endlich mal nach langer Zeit,
die Ordnung wieder einzieh´n möge.
( Big Santa ist nun kampfbereit )
Im letzten Winkel findet er,
( die Uhr schlägt grade viertel Vier )
in einem bröseligen Sack
nen Brief vom Hasenungetier.
Der Brief ist viele Jahre alt,
vergilbt, mit großen Schimmelflecken,
die auf den großen Tränentropfen
von Hansi Hase sich erstrecken.
Big Santa liest, sein Herz wird milder
und seine wilde Wut verraucht,
im kurzen Brief, ganz schön gezeichnet,
steht, was der kleine Hansi braucht.
"Ach lieber Niko sei so gut
bring mir ein Brüderlein,
die andern haben viel Geschwister,
nur ich bin immer noch allein.
Ich trete Papas schweres Erbe
als Osterhase nächstens an,
ich bin mir sicher ich kann´s nicht
so ganz alleine schaffen dann.
Ich fühl mich richtig einsam hier,
mit dieser großen, schweren Pflicht,
und so ein kleines Brüderlein,
ist sicherlich auch teuer nicht".
Den Wunsch hat er damals verschlafen
und Jahre später rächt sich das.
Der Niko wischt verschämt ein Tränlein
vom Auge und er denkt sich was.
Am Weihnachtsabend liegt ein Körblein
vor Hansi Hases Türe dann,
darin man außer einem Briefe
zwei braune Pfoten sehen kann.
Es klopft, der Osterhase öffnet
und findet beides, trägts herein,
In diesem Brief da stehts geschrieben,
"Nun ist es nicht ein Brüderlein,
mein lieber Hansi Hase, sondern
ein Söhnchen für dich ganz allein.
So bild ihn aus zum Osterhasen,
er wird ein guter Schüler sein.
Es tut mir leid, dass so viel Zeit nun,
seit deinem Wunsch vergangen ist,
und weißt du was, an Ostern rum
leih ich dir dann für kurze Frist,
den schönsten aller Osterschlitten,
dann geht die Arbeit schnell voran.
Doch sei so gut und bring mir schnell,
die Rene mit dem Schlitten dran.
Es grüßt dich froh, der Weihnachtsmann!"
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Für Uwe